Die Kraft täglicher Schulmahlzeiten in Malawi
In einem Umfeld, in dem Armut oft die Möglichkeiten einschränkt, birgt die einfache Bereitstellung von Mahlzeiten in der Schule das Potenzial für eine bessere Zukunft.
Veröffentlicht amFür die Schüler einer Grundschule in Mbayani, Malawi, bedeutet Lernen nicht nur Schulbücher und Klassenzimmer, sondern ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung für Kinder, die mit aussergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Jeden Tag kommen die Schüler nicht nur zum Lernen in die Schule, sondern auch, um dem erdrückenden Hunger zu entfliehen.
Die Stimmen der Schüler Trinity, Sphiwe und Sean spiegeln ihre gemeinsame Entschlossenheit wider, eine bessere Zukunft aufzubauen – eine Zukunft, die durch eine einfache Schüssel Porridge beflügelt wird, die täglich in der Schule von Mary's Meals serviert wird.
Ein Weg aus der Armut
Die 15-jährige Trinity, eine Achtklässlerin, lebt bei ihrem Onkel, während ihre Eltern in einem anderen Bezirk wohnen. Als zweites von fünf Geschwistern ist Trinitys Alltag ein Balanceakt zwischen Ehrgeiz und Widrigkeiten.
Ihr Onkel, der selbst fünf Kinder hat, unterstützt den Haushalt, indem er einen kleinen Marktstand betreibt – eine Arbeit, die stark vom Wetter abhängig ist. „Die Ernährungssituation zu Hause ist sehr schwierig“, sagt sie. „Wenn es regnet, kommen keine Kunden auf den Markt. Und wir wissen, dass es an diesem Tag nichts zu essen geben wird, weil wir kein Geld haben.“
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Trinity ihrer Ausbildung treu. „Ich gehe gerne zur Schule, weil ich unabhängig sein möchte“, sagt sie. „Ich möchte lernen und meiner ganzen Familie helfen.“ Ihre Lieblingsfächer sind Englisch und Sozialkunde, und ihre Leidenschaft für Bildung wird durch ein tiefes Verantwortungsbewusstsein angetrieben.
Für Trinity ist Lernen nicht nur ein persönliches Ziel – es ist ein Mittel, um ihre ganze Familie aus der Armut zu befreien.
Der Anreiz zum Lernen
Die 16-jährige Sphiwe, deren Name „Geschenk“ bedeutet, besucht die siebte Klasse und träumt davon, Krankenschwester zu werden. Sie ist das jüngste von sechs Kindern und lebt in der Nähe der Schule, wo ihre Mutter einen kleinen Laden betreibt. Ohne Schule, sagt Sphiwe, würde von ihr erwartet werden, den ganzen Tag im Laden zu arbeiten.
"Ich mag die Schule, weil ich dort Dinge lerne, die ich noch nicht kann", sagt sie. Ihr Lieblingsfach ist Englisch, und sie sieht in der Bildung den Weg zu einem besseren, sinnvolleren Leben.
Doch Sphiwes Entschlossenheit beruht nicht nur auf ihrem Traum, sondern auch auf der täglichen Portion Porridge, die sie in der Schule erhält. "Dank des Porridges habe ich die Kraft, zu lernen und bleibe in der Schule", erklärt sie. Für Sphiwe ist diese einfache Mahlzeit mehr als nur Nahrung - sie ist Motivation, Nahrung und Hoffnung.
Sehnsucht nach Wissen
Auch der 12-jährige Sean findet Trost in den täglichen Schulmahlzeiten. Sean lebt bei seiner Mutter und ist das zweite von vier Kindern. Sein Vater, ein Bauarbeiter in Südafrika, schickt ab und zu Geld nach Hause, aber das reicht selten aus.
"Meistens haben wir kein Geld und wir essen nicht zu Hause", sagt Sean leise. "Es macht mich traurig, weil ich Hunger habe, aber ich weiss, dass ich in der Schule Porridge bekomme."
Sean ist auf die Schulmahlzeit angewiesen, da sie ihm die nötige Sicherheit gibt, um seine Angst vor dem Hunger zu überwinden. Er ist dankbar dafür, dass er durch die Mahlzeit die nötige Konzentration für das Lernen und Wachsen findet. "Ich bin glücklich in der Schule und möchte Wissenschaftler werden", sagt er. "Der Porridge wird mir helfen, den nächsten Schritt zu tun."
Seans Worte beinhalten nicht nur seinen Hunger nach Nahrung, sondern auch seinen Hunger nach Wissen und Veränderung. Er träumt davon, als Erwachsener Verantwortung zu übernehmen – jemand zu werden, der vielleicht in der Lage ist, eine Veränderung herbeizuführen, die dafür sorgt, dass kein Kind mehr hungern muss.
Eine tägliche Lebensgrundlage
Für viele Schüler der Schule ist der Porridge mehr als nur eine Mahlzeit. Er ist der Unterschied zwischen dem Schulbesuch und dem Verbleib zu Hause, zwischen der Konzentration im Unterricht und der Ablenkung durch Hunger. Er bietet nicht nur Nahrung, sondern auch die Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten.
Dank unserer Verpflichtung, täglich Mahlzeiten zu verteilen, können wir die Lebensumstände von Kindern wie Trinity, Sphiwe und Sean verändern. In einer Situation, in der Armut die Möglichkeiten und Chancen einschränkt, kann der einfache Akt, in einer Bildungseinrichtung täglich Mahlzeiten zu verteilen, die Aussicht auf eine hellere und bessere Zukunft eröffnen.